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Kraftvoll und agil

Frankfurter Allgemeine, 19.11.2003

Bad Homburger Schloßkonzert mit Lisa Xanthopoulou

 

...Es dirigierte die griechische Dirigentin Lisa Xanthopoulou, Preisträgerin des Bad Homburger Dirigentenwettbewerbs 2002.

Klanglich ein wenig heikel schien es, den Abend mit Sergei Profofjews fragilen "Visions fugitives" op.22 zu beginnen, aber schon nach kurzer Zeit hatten sich die Heilbronner eingespielt, und man erlebte - in einer Bearbeitung des russischen Dirigenten Rudolf Barshai - eine elaborierte, jede der 15 Miniaturen schlüssig charakterisierende Wiedergabe.

Nach einer ausdrucksvollen Wiedergabe von Giacomo Puccinis "Crisantemi" erlebte man mit Peter Tschaikowskys Serenade für Streicher C-Dur op.48 den Höhepunkt des Abends: Kraftvoll und agil, mit weitgespannten Kantilenen und fein ausgearbeiteter Agogik meisterten Lisa Xanthopoulou und die Württemberger die Komposition. Als schöne Geste mochte man es empfinden, daß sie nach der elegant musizierten Zugabe des Walzers jedem Orchestermitglied persönlich dankte.

 

JOACHIM WORMSBÄCHER 

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Ein Konzert, das in die Annalen eingehen wird. Traumhaftes Wiedererleben einer begnadeten Dirigentin.

Franfurter Neue Presse/Taunuszeitung, 17.11.2003

Bad Homburg. Das jüngste Schlosskonzert war wie ein Rausch der Töne! Nach einem knappen Jahr gab es ein Wiedersehen mit der letztjährigen Gewinnerin des Dirigentenpreises, Lisa Xanthopoulou. Weil der Chefdirigent des Württembergischen Kammerorchesters Heilbronn, Ruben Gazarian, aus terminlichen Gründen das Konzert absagen musste, fand sich mit Lisa Xanthopoulou nicht nur ein gleichwertiger Ersatz, sondern ein musikalisches Event, das in die Annalen der Schlosskirchenkonzerte eingehen wird. Das sonst eher zurückhaltende Publikum spendete Bravo-Rufe und frenetischen Beifall für eine grandiose Leistung am Dirigentenpult.

Vielseitig war das Programm mit Werken von Sergej Prokofieff, Giacomo Puccini, Peter Tschaikowski und Joseph Haydn gestaltet. Eindringlich konnte man an diesem außergewöhnlichen Abend die Dirigierarbeit beobachten, die verschiedenen Ausdrucksmöglichkeiten in unterschiedlichen Stilrichtungen erkennen und eine Künstlerin erleben, die durch ihre suggestive Kraft bewundernswerte Interpretationen hervorzauberte. Mit einem höchst anspruchsvollen Werk eröffnete Lisa Xanthopoulou ihr Konzert: "Visions fugitives" von Sergej Prokofieff. Die charismatischen Charakterstücke verlangen dem Orchester enormen Variantenreichtum ab, dem die Instrumentalisten des Heilbronner Kammerensembles vorzüglich nachkamen. Sorgsam auf das Dirigat achtend gestalteten sie die vielfältigen Tempowechsel und dynamischen Schattierungen mit herausragender Präzision und Disziplin. Lisa Xanthopoulou überließ keine Nuance dem Zufall. Sie führte das Orchester zu beispielhaften Interpretationen. 

Ganz anders gestaltete die Künstlerin die "Chrysanthemen" von Giacomo Puccini. Mit Verve entfaltete sie die spannungsgeladenen Melodiebögen und steigerte sie zu einer packenden Wiedergabe.

Im Hornkonzert D-Dur von Joseph Haydn stand Christian Lampert als Solist im Mittelpunkt. Er konnte dem anspruchsvollen Solopart feinfühlige Tongebung und virtuose Technik beifügen.

Und dann das furiose Finale mit Tschaikowskys Streicher-Serenade. Selten hat man das markante Opus so stringent, so zupackend und dennoch lyrisch betont erlebt, wie in der Interpretation von Lisa Xanthopoulou. Ihr Dirigat belebte die Musik, machte sie plastisch und ausdrucksstark. Weich wiegend gelang der populäre Walzer und mit forscher Energie setzte die Stretta des Schlusssatzes einen i-Punkt auf ein hinreissendes Konzert, dem nur eins folgen konnte: Der Walzer als Zugabe! Bravo für ein brillant agierendes Orchester und eine Dirigentin, die ohne Zweifel auf Grund ihrer ungewöhnlichen Qualitäten eine herausragende Karriere vor sich hat. 

MICHAEL JACOB

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Darbietungen mit einer positiven Perspektive - Lisa Xanthopoulou dirigiert das Orchester der Stadt Thessaloniki

THESSALONIKI, 13. Οktober 2003

Rezension von ANTONIS I. KONSTANTINIDIS

Über die lebendigen, positiven klanglichen Eindrücke hinaus, die das Konzert des Symphonie - Orchesters der Stadt Thessaloniki am 6. Oktober im Megaron Mousikis hinterließ, war das überwältigende Fazit des Abends eine inzwischen allgemein bekannte Feststellung. Das symphonische Ensemble der Stadt ist trotz seiner funktionellen Probleme weiterhin in den Händen fähiger Maestri der Orchesterkunst dazu in der Lage, die Früchte einer gut einstudierten Interpretation vorzuführen und die Vorzüge seiner Musiker zu betonen, und dies all denen zum Trotz, die das Gegenteil behaupten. 

Das Konzertprogramm begann mit der „Valse Triste" von Sibelius. Das transparente Timbre der Streicher und der wiegende Tanzrhythmus vermittelte das Orchester wie eine willkommene gefühlvolle, farbenreiche Einführung, ein graziöses Präludium zum Konzert.

Der erfolgreiche Abend wurde mit der „Italienischen" Symphonie von Mendelssohn abgeschlossen, ein Werk, das ein Klangbild verschiedener Reiseeindrücke des Komponisten ist und trotz seines Titels wenig mit sog. programmatischer Musik zu tun hat. Der Komponist wählte klare melodische Linien und erzeugte ein diffuses Gefühl der Bewegung; durch seine Orchestrierung sorgte er für ein Umfeld, das die Schaffung einer atmosphärischen Stimmung und lebendiger Klangeindrücke zum Ziel hat.

Die romantische Grundlage und die Tugenden des Werks wurden mit Klarheit und in großer Perspektive von dem gut vorbereiteten Orchester vermittelt, das mit seinem geschlossenen Auftreten für positive Eindrücke sorgte.

 

Die Dirigentin Lisa Xanthopoulou 

Von der Dirigentin Lisa Xanthopoulou kann ohne jeden Zweifel gesagt werden, dass sie die große musikalische Tradition des deutschsprachigen Raums vertritt. Das heißt aber nicht, dass sie es ihren Vorbildern nachmacht. Unter ihrer klaren und umfassenden Leitung kam das Orchester zu einer gut gegliederten Auffassung der Werke, die man nur schwerlich in Frage stellen könnte. Ihre Bewegungen sind anschaulich und selbstbewusst, frei von überflüssigen, theatralischen Elementen, und vermitteln Kraft, Qualität und Empfindsamkeit; so erinnern sie an das, was man manchmal allzu oft vergisst. Wissen und Würde, zusammen mit der Ablehnung billiger Kompromisse und die von Natur aus absolute Prägung der Musik haben viele junge Griechen dazu gezwungen, einen einsamen, mühseligen Weg zu beschreiten, nämlich die stolze Ablehnung der isolierten und oft elenden griechischen Realität. Frau Xanthopoulous Erfolg scheint aus diesem Blickwinkel geradezu schicksalhaft und unumgänglich zu sein. Oder vielleicht ist es einfach so, ganz gleich, wie feministisch dies klingen mag: die Musik, die Erfahrung, die Bemühung, die Erkenntnis sind alle... weiblich.  

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Sie ist wieder da: Lisa Xanthopoulou!

Homburger Woche, 9. Oktober 2003

Bad Homburg. Alljährlich stellen die Veranstalter der Bad Homburger Schlosskirchenkonzerte eine neue CD vor, die einerseits den Besuchern die Möglichkeit gibt, ihre klanglichen Eindrücke der zurückliegenden Saison auch im heimischen Wohnzimmer zu genießen, aber auch den Dirigenten ein Renommé schenkt. Denn welcher junge Künstler kann es sich schon finanziell erlauben, mit einem hochkarätigen Orchester eine CD zu produzieren. So ist seit der Einführung des Internationalen Dirigentenwettbewerbes in Bad Homburg neben dem Dirigat von drei Konzerten in der Schlosskirche eine hochwertige CD-Produktion verbunden. Im Mittelpunkt der neuen CD steht die aus Griechenland stammende Dirigentin Lisa Xanthopoulou, die vor einem Jahr ihre Kontrahenten in den Schatten stellen konnte. Aus drei Konzerten, nämlich am 22. November 2002, am 7. Feburar und am 14. März 2003 wurde die neue Produktion der Schlosskirchen-CD zusammengestellt. 

Mit dem neuen Label werden alle Freunde klassischer Musik erfreut, denn es finden sich sowohl barocke, wie romantische und auch moderne Kompositionen auf der technisch brillant produzierten CD. Mit zwei barocken Werken eröffnet Lisa Xanthopoulou mit der Sinfonietta Köln den Reigen der musikalischen Darbietungen. Im Concerto d-Moll von Tomaso Albinoni übernimmt der brillante Oboist Dmitri Bulgakov den Solopart und im Concerto grosso d-Moll von Georg Friedrich Händel lässt die Dirigentin den polyphonen Strukturen des Werkes breiten Raum. Feinfühlig interpretiert sie die "Italienische Serenade" von Hugo Wolf, die in eine romantische Tonsprache entführt, und mit besinnlicher Feinsinnigkeit erklingen die "Danses" von Claude Debussy, in denen Sarah Christ an der Harfe souverän und mit bemerkenswerter Klangstrukturierung den Solopart übernimmt. Den Abschluss der CD bildet die umfangreiche Kammersinfonie von Dmitri Schostakowitsch mit ihren fünf Sätzen, in denen der Sinfoniette Köln unter dem kraftvollen Dirigat von Lisa Xanthopoulou eine packende und mitreißende Interpretation gelingt.

Lisa Xanthopoulou wird allerdings auch wieder live zu erleben sein, denn sie übernimmt das Schlosskirchenkonzert am 14. November. 

Michael Jacob

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Lisa Xanthopoulou live und auf einer neuen CD

Taunus Zeitung, 6. Oktober 2003

Bad Homburg. Sie erinnern sich noch an den Namen Lisa Xanthopoulou? Vor einem Jahr gewann sie den Internationalen Dirigenten-Wettbewerb in der Bad Homburger Schlosskirche. An drei außergewöhnlichen Abenden der Schlosskirchenreihe konnte man ihr Charisma und ihr außergewöhnlich ausdrucksvolles Dirigat bewundern. Nun kann man sie wiedererleben, nämlich am Freitag, den 14. November um 19.30 Uhr in der Schlosskirche. Ursprünglich sollte der Chefdirigent des Württembergischen Kammerorchesters Heilbronn, Ruben Gazarian, den Abend leiten, doch er musste aus terminlichen Gründen absagen. Nun wird Lisa Xanthopoulou ans Dirigentenpult treten, um das renommierte Kammerorchester mit Werken von Joseph Haydn (Hornkonzert D-Dur), Sergej Prokofieff ("Visions fugitives"), Giacomo Puccini ("Die Chrysanthemen") und Tschaikowsky (Streicher-Serenade) leiten. 

Pünktlich zum erneuten Gastspiel der talentierten Dirigentin erschien dieser Tage die neue CD der Schlosskirchenkonzerte. In jedem Jahr wird ein Mitschnitt der Konzerte auf einem hochwertigem Label präsentiert. Besonders lobenswert bei der neuen Produktion mit der Sinfonietta Köln unter der Leitung von Lisa Xanthopoulou ist die Programmzusammenstellung. Eingangs erklingen in luftig transparenter Interpretation zwei barocke Werke: Das Oboen-Konzert d-Moll von Tomaso Albinoni, in dem Dmitri Bulgakov als Solist vortrefflich den schlanken Ton der alten Musik trifft und virtuos die diffizilen Passagen meistert. Mit eleganter Leichtigkeit gestaltet die griechische Dirigentin das Concerto grosso d-Moll von Georg Friedrich Händel. 

Der zweite Teil der herausragenden Produktion widmet sich der Musik des 20. Jahrhunderts mit der "Italienischen Serenade" von Hugo Wolf und dem klanglich irrisierenden Werk für Harfe und Kammerorchester von Claude Debussy "Danses". Sarah Christ als Solistin entführt mit nuancemreichen Fingerspitzengefühl in eine melancholisch versonnene Klangwelt. Den Abschluss auf der CD bildet die Kammersinfonie op. 110a von Dmitri Schostakowitsch. Mit ihren dramatischen und burschikos folkloristischen Elementen vermittelt das Opus des russischen Künstlers ein fulminantes Beispiel seiner enormen Schaffenskraft. Lisa Xanthopoulou arbeitet die lyrischen Momente mit nicht minderer Sorgfalt heraus als die energetisch pulsierenden Phasen des markanten Werkes.

Die CD ist bei allen Schlosskirchenkonzerten an der Abendkasse und bei Tourist Info + Service im Kurhaus sowie bei allen Tonträgergeschäften unter dem Titel "Bad Homburger Schlosskonzerte, Live-Mitschnitte 2002/2203" erhältlich.

Michael Jacob

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Musik mit Anspruch und Stil

THESSALONIKI, 9. Juni 2003

zwei interessante Konzerte der Staatsorchesters Thessaloniki

Rezension von ANTONIS I. KONSTANTINIDIS

Zwei Konzerte der ganz besonderen Art standen auf dem  Programm des Staatsorchesters im Monat Mai. Einerseits die "Humor Gala", am Freitag, den 16. Mai, und andererseits die Aufführung des Requiem von Berlioz beim Abschlusskonzert des Ensembles im selben Monat. Die beiden Konzerte waren zwar vollkommen unterschiedlich und ein jedes für sich sehr intensiv, aber man kann ohne weiteres sagen, dass sie den gleichen allgemeinen Eindruck vermittelten, den man während der gesamten Spielzeit gewonnen hatte. Die Qualität ist bei den Auftritten des Staatsorchesters nämlich nicht mehr bloß ein frommer Wunsch, sondern vielmehr eine Tatsache, die das Ergebnis gezielter Arbeit ist, einer gut geplanten Entwicklung, durchdachter Programme und der Stärkung der seelischen Ressourcen des ganzen Orchesterensembles. Eines ist klar: diese Entwicklung darf nicht abgebrochen werden.

 

Die Humor Gala

 

Die Dirigentin ist ein typisches Beispiel für eine Künstlerin, die nach dem Abschluss fundierter Studien (in Griechenland beim Staatlichen Konservatorium und der Musikabteilung der Universität, in Berlin auf der Universität der Künste) nun beharrlich und mit Erfolg ihren beruflich Weg geht, und zwar in einem Bereich wie dem Orchesterdirigat, das bisher in erster Linie Männern vorbehalten war. Gleichzeitig gehört sie zu der Gruppe der jungen griechischen Künstler, die den einsamen aber würdevollen Weg der europäischen Karriere gehen, fern der üblichen lokalen Machenschaften in unserer Heimat, die, ob sie nun gerechtfertigt sind oder nicht, doch immer recht zermürbend und erniedrigend sind. Sie wurde eingeladen, die „Humor Gala" zu dirigieren, und beeindruckte durch ihre besonders klare, persönliche und ausdrucksvolle Art zu dirigieren.

Ein Fest mit leichtem, spielerischem, vielleicht auch verschlagen schauspielerischem Charakter, lässt das Publikum per Definition schon etwas ausßergewöhnliches erwarten, etwas anderes als die mehr oder weniger anscheinend seriösen und oft abgedroschenen Klänge der meisten Konzerte. Genau darin lag der Erfolg dieses Konzerts. Neben den ausgeziechneten Musikern, dem gut aufgelegten Orchester und der bemerkenswerten Dirigentin war die Auswahl des Repertoires, das hier vorgetragen wurde, ausgewogen, von höchster Qualität und Vielfalt, eine sorgfältige Mischung aus vokalen und orchestralen Werken, mit Arien und Ouvertüren, aber zugleich keinesfalls ein leicht verdauliches, opportunistisches Programm für reine Musikkonsumenten.

Die lyrische Coloratura Gina Poulou (die vor kurzem in „Momo" unter Alkis Baltas zu hören war) trug wesentlich zum Erfolg des Abends bei. Sie war fabelhaft, und wagte sich an die Grenzen der vokalen Stratosphäre; aber sie gewann das Publikum auch mit ihrem schauspielerischen Talent für sich, und konnte es mit ihrer offensichtlichen Begabung immer wieder begeistern. Die „Puppenarie" aus „Hoffmanns Erzählungen" war ein sicherlich unvergesslicher Höhepunkt des Konzerts. 

Ihr australischer Co-Star, der Bariton, David Wakeham, schlug sich ebenfalls wacker auf der Bühne, und interpretierte erfolgreich bekannte Klassiker. Obwohl er ohne Grund allzu sehr am Text hing, entschädigte er das Publikum dafür mit seinem guten Vortrag, betont durch sein reiches vokales Timbre. 

....Kurz vor dem Ende der diesjährigen Saison und angesichts der positiven Bilanz für das Staatsorchester, darf man davon ausgehen, dass diese Leistung ein Qualitätsgarant für die kommende Spielzeit sein wird.

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Grosse Suggestionskraft

Frankfurter Allgemeine, 21.03.2003

 

Preisträgerkonzert in Bad Homburg

....Von großer Suggestionskraft erschien Xanthopoulous Dirigierstil nach der einleitenden Mailänder Quartettsinfonie Es-Dur KV 160, mit Präzision und umsichtiger Sensibilität bot sie der Solistin in Joseph Haydns C-Dur-Konzert für Violoncello und Orchester viel Raum für inspirierte Gestaltung. 

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Ein glanzvoller Auftritt der Preisträgerin

Frankfurter Neue Presse/Taunnuszeitung, 17.03.2003

Bad Homburg. Glanzvoll endete die Saison der Bad Homburger Schlosskirchenkonzerte am vergangenen Freitag. Die Preisträgerin des dritten Dirigentenwettbewerbes, Lisa Xanthopoulou, unterstrich ihre herausragenden musikalischen Qualitäten in der Mailänder Quartettsinfonie von Mozart und in der Kammersinfonie von Schostakowitsch. Mit eleganter Gestik gestaltete sie den charmanten Kopfsatz der Mozart-Sinfonie, zelebrierte zarte Kantabilität im Binnensatz und stellte als Kontrast das abschließende Finale mit energischem Zugriff dar. 

Die Kammersinfonie von Dmitri Schostakowitsch ist eine posthume Umarbeitung für Streichorchester von Rudolf Barschai nach dem achten Streichquartett des russischen Meisters, der sein packendes Opus im Angedenken an die Bombenopfer des zweiten Weltkrieges in Dresden schrieb. Lisa Xanthopoulou forderte mit effektvoller und äußerst akkurater Zeichengebung von den Mitgliedern der Sinfonietta Köln energiegeladene Intensität im einleitenden Largo, um dann mit aller Kraft und druckvollem Verve die Zerstörung der barocken Stadt im Allegro herauszustellen. Behutsam arbeitete sie die makabren Elemente des grotesken Dreier-Taktes im Allegretto heraus und modellierte feinsinnig die beklemmend verängstigte Atmosphäre des Largo. Düsterer Grundtenor mischt sich im Schlusssatz mit erwartungsvollen Dur-Harmonien, die auf bessere Zeiten hoffen lassen. Lisa Xanthopoulou vollbrachte Meisterleistungen in Bad Homburg und bewies auch im letzten Konzert, dass sie der Preisträgerschaft des Dirigentenwettbewerbes mehr als würdig war.

 

MICHAEL JACOB 

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Gespür für das Besondere

Frankfurter Allgemeine, 19.02.2003

Konzert der Bad Homburger Preisträgerin Lisa Xanthopoulou

Ein eingangs musiziertes Divertimento D-Dur von Joseph Haydn wies sich bereits durch seinen Titel als Unterhaltungsmusik aus, ohne dabei seine im Vergleich zu Dittersdorf gehaltvollere, dichtere Struktur zu verbergen. Die Sinfonietta Köln hätte dieses Gefälle mit zupackenderem Spiel plastischer darstellen können, setzte dann aber in der zweite Konzerthälfte markantere interpretatorische Akzente......Lisa Xanthopoulou, im Vorjahr Gewinnerin des Bad Homburger Dirigentenpreises, konnte ihren guten Ruf vor Ort weiter ausbauen und durfte sich über den ungeachtet der anspruchsvollen Programmgestaltung sehr ausdauernden Schlussapplaus gemeinsam mit dem Orchester herzlich freuen. 

BENEDIKT STEGEMANN 

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Drei Frauen machten das Konzert zu einem Erlebnis

Hochtaunus Verlag, 13.02.03

Bad Homburg (hw). Das dritte Preisträgerkonzert dieser Saison in der Schlosskirche entpuppte sich als höchst bemerkenswerte Positionierung der Frauen in der Musikszene. Dirigentin, Konzertmeisterin und Solistin sorgten für einen spannungsgeladenen und musikalisch höchst eindrucksvollen Abend.

Lisa Xanthopoulou, Siegerin im vergangenen Jahr des zum dritten Mal durchgeführten Bad Homburger Dirigenten-Wettbewerbs, bewegte sich meisterhaft am Dirigentenpult. Während sie sich in den klassischen Werken von Haydn und Dittersdorf in dezenter Zurückhaltung übte und nur mit herb spartanischer Zeichengebung die Sinfonietta Köln zu straffen und ereignisreichen Interpretationen führte, zeigte sie in den spätromanischen Kompositionen von Franz Schreker (Intermezzo op.8) und Hugo Wolf (Italienische Serenade) ihre ausdrucksstarke und stringente Dirigierweise. Mit energischer Suggestion führte sie die sehr souverän agierenden Instrumentalisten, die selbst bei den unbekannten Werken beim ersten Hören von Publikum mit Begeisterung aufgenommen wurden. Lisa Xanthopoulou gelangen herausragende Interpretationen beider Werke, für die sich das Publikum mit lang anhaltendem Beifall bedankte. Lisa Xanthopoulou bedankte sich mit jenem Werk, mit dem sie sich beim Wettbewerb in vergangenen Jahr gegen ihre Mitbewerber durchsetzen konnte: mit der zweiten Elegischen Melodie von Edvard Grieg. 

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Kleine Gesten erziehen große Wirkung

Frankfurter Neue Presse/Taunuszeitung, Regional, 10.02.2003

Bad Homburg. Das dritte Preisträgerkonzert dieser Saison in der Schlosskirche entwickelte sich zu einem glanzvollen Abend, bei dem wirklich alles stimmte: Eine herausragende und sehr zu lobende Programmzusammenstellung, eine erstklassige Solistin, eine äußerst interessant agierende Dirigentin und ein sehr zuverlässig musizierendes Kammerensemble waren Garant für musikalische Erlebnisse, wie man sie nur selten geboten bekommt......Lisa Xanthopoulou, die Preisträgerin des Bad Homburger Dirigenten-Wettbewerbes im vergangenen Jahr, blieb ihrer im vergangenen Konzert eingeschlagenen Zielrichtung treu, klassische Werke nur mit äußerst dezenter Zeichengebung zu leiten. Denn kleine Orchesterbesetzungen im 18. Jahrhundert bedurften und bedürften nun einmal nicht der ausladenden Gestik eines eigens vor das Orchester postierten Dirigenten. Knapp und äußerst präzise, arbeitete Lisa Xanthopoulou im Divertimento D-Dur von Joseph Haydn die tänzerischen Elemente der beiden Menuette heraus und modulierte die Figuralvariationen des ersten Satzes ohne Taktstock lediglich mit leisen Andeutungen der Hände.

Wesentlich intuitiver arbeitete die griechische Künstlerin im Intermezzo von Franz Schreker mit der Sinfonietta Köln. Suggestiv wusste sie die romantische Tondichtung zu einem dichten und hingebungsvollen Klanggemälde zu gestalten.

Mit forciertem Temperament interpretierte Xanthopoulou gemeinsam mit ihren Instrumentalkollegen aus Köln die "Italienische Serenade" von Hugo Wolf und bedankte sich schließlich beim begeisterten Publikum in der Schlosskirche mit jenem Opus, mit dem sie im Sommer vergangenen Jahres die Jury beim Dirigenten-Wettbewerb für sich gewinnen konnte: mit der zweiten Elegischen Melodie von Edvard Grieg als Zugabe.

 

MICHAEL JACOB 

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Frau als Herr der Heiteren Welt - Griechin Lisa Xanthopoulou dirigiert Neujahrskonzert

Freie Presse, Zwickauer Zeitung, 06.01.2003

Das Sensationelle am Neujahrskonzert in der "Neuen Welt": Erstmals spielten gestern die Philharmoniker unter der Leitung einer Frau - der jungen Griechin Lisa Xanthopoulou. 

"Gleich von der ersten unserer sechs Gesamtproben an war ich von ihr begeistert", schwärmt der I. Solobassist Walter Emmerlich. "Seit 1967 spiele ich in diesem Orchester- aber erstmals unter Dirigat einer Frau. Sie gibt sich kein bisschen feminin, eher burschikos. Ihr und uns macht das Musizieren viel Spaß."..... Das Programm bietet Bestes von den Notenblättern eines Johann Strauss, Josef Strauss, Franz von Suppé........Dirigentin und Orchester zeigen sich die zuerst festlich-erhaben. Bei der Galathee-Ouvertüre präsentieren sich die Schlagzeuger Peter Weller und Mirela-Florina Walla unerwartet auf der obersten Orchestertreppe als Tanz-paar. Und nach der Pause lässt die Dirigentin das Orchester zu ungezügeltem Temperament auflaufen.

GMD Professor Dieter-Gerhard Worm hat die Griechin aus zweierlei Gründen engagiert: Lisa Xanthopoulou hatte 2002 gegen eine erdrückende männliche Übermacht den Bad Homburger Dirigentenwettbewerb gewonnen....Da die Plauen-Zwickauer Philharmoniker zu Recht auch ein bedeutender Klangkörper sein wollten, war es höchste Zeit für ein Gastspiel der Griechin. Und Worm würde sie außerdem leidenschaftlich gern zumindest für einige Jahre fest ins westsächsische Musikleben integrieren.

In dem Maße, wie das Orchester sein Temperament aufwallen lässt, schwillt der Beifall das Publikums an. Zum Schluss werden energisch Zugaben gefordert. Zuerst gibt´s den Weibermarsch der "Lustigen Witwe", wobei die Dirigentin den Männern des Publikums den Sprechchor "Ach diese Weiber" abverlangt, und zum Finale den Radetzky-Marsch. Konzert-Stammbesucher Hans-Joachim Brattke, Reviersteiger i.R., geht mit den Worten nach Hause: "Das Jahr 2003 fängt gut an. Die Griechin bringt Charme und Energie mit. Und unser Orchester ist ein großer Gewinn für die Region!" 

 

KLAUS TIPPMANN 

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Dirigentin Lisa Xanthopoulou gab ein erfolgreiches Debüt

Bad Homburger Woche, 28.11.2002

Bad Homburg (hw). Die Preisträgerin des Bad Homburger Dirigentenpreises 2002, Lisa Xanthopoulou, gab am Wochenende in der voll besetzten Schlosskirche ihr Debüt. Mit viel Beifall wurde die 34-jährige Dirigentin belohnt, die sich im Sommer gegen 50 Kontrahenten durchsetzen konnte.....Grandiose Interpretationen lieferte die junge Preisträgerin im Brandenburgischen Konzert Nr.3 von Johann Sebastian Bach und im Concerto grosso d-Moll von Georg Friedrich Händel. Mit dezenter Zeichengebung hob sie die immanenten Dreier-Gruppierungen in Bachs Konzert hervor, ließ den solistischen Passagen der Musikergruppen freie Entfaltung und bündelte das polyphon strukturierte Werk in eine packende und atemberaubende Wiedegabe. Nicht minder intensiv gestaltete sie das Opus von Händel, in dem sie sorgsam die Dynamik im Air auslotete und im Finalsatz feuriges Temperament entwickelte. 

Ein ganz voller kammermusikalischer Abend mit einer überaus bemerkenswerten Dirigentin, der freudige Erwartung am 7. Februar mit Werke von Haydn, Dittersdorf, Schreker, Debussy und Wolf ausgelöst hat. 

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Es war schon eine kleine Sensation

Frankfurter Neue Presse/ Taunuszeitung, 26.11.02

Es war schon eine kleine Sensation, als die Griechin Lisa Xanthopoulou im Sommer den dritten Bad Homburger Dirigentenpreis gewann, zählt doch der Beruf des Dirigenten immer noch zur männlichen Domäne. Und der Erfolg ist umso beachtlicher, legt man das hohe Niveau dieses Wettbewerbs zu Grunde und die Tatsache, dass sich die junge Künstlerin aus Berlin gegen rund 50 Konkurrenten durchsetzen konnte........Allerdings war es der charismatischen Künstlerin am Dirigentenpult kaum vergönnt, ihre suggestiven Fähigkeiten eindringlich unter Beweis zu stellen. Werden doch solch barocke Werke häufig wieder in der alten Aufführungspraxis ohne Dirigenten aufgeführt. Das formende und modulierende Element der Zeichengebung kommt erst mit der späten Klassik zu seiner vollen Entfaltung. Dennoch wusste Lisa Xanthopoulou musikalische Merkmale herauszuarbeiten, so die Dreier-Gruppierungen im dritten Brandenburgischen Konzert, das durch und durch von der heiligen Zahl Drei geprägt ist. Transparent und mit nuancenreicher Dynamik gestaltete sie das packende Opus des Thomaskantors mit Kraft und rhetorischer Eindringlichkeit.

 

MICHAEL JACOB 

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Preisverleihung

Frankfurter Rundschau, 25.11.02

Lisa Xanthopoulou dirigiert vor voller Kirche

Bad Homburg. Den mit 10 000 Euro dotierten Bad Homburger Dirigentenpreis hat Lisa Xanthopoulou am Freitagabend in der ausverkauften Schlosskirche erhalten. ...Ihre herausrangende Dirigier-Kunst habe die Jury und die Stiftung BHF-Bank überzeugt, sie aus 50 Bewerbern auszuwählen. 

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Für Bach-Musik den Dirigentenstab

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.11.02

Bad Homburg. Lisa Xanthopoulou dirigiert mit sehr sparsamer Gestik und leitet das Orchester manchmal nur mit Fingerzeigen paradoxerweise doch temperamentvoll zu voll zu musikantischer Impulsivität an. Das demonstrierte die Preisträgerin des Bad Homburger Dirigenten-Preises in der Schlosskapelle ausschließlich mit Werken aus Barock, eigentlich nicht ihrer Domäne. Um so mehr überraschte die stilsichere Flexibilität der 34 Jahre alten Griechin, die sich bei dem Wettbewerb im Juni gegen 50 Mitbewerber durchgewetzt hatte und nun vor dem Konzert die von der BHF-Bank-Stiftung mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung entgegennahm. 

Mit der Sinfonietta Köln, dem diesjährigen "Orchestra in residence" der Schlosskonzerte, beschritt sie in Abhängigkeit von den Werken und Solisten verschiedene Interpretationswege....... Geschickt nahm Lisa Xanthopoulou in allen Concerti die Kopfsätze nicht zu rasant und erzielte so mit den besonders energisch, markant umgesetzten Schlußsätzten mitreißende Finalwirkungen - so auch in Bachs Brandenburgischem Konzert G-Dur Nr.3 BWV 1048, das mit aufgerauchter Tongebung und mit starkem Bassprofil interpretatorisch der "Originalklang"- Richtung am nächsten kam......Nur hier griff Lisa Xanthopoulou übrigens für die Feinzeichnung zum Dirigentenstab. Händels Concerto grosso d-Moll op.6,10 klang ebenfalls erfrischend unakademisch, in stimmigen Tempo-Relationen prägnant und in der Polyphonie gut durchhörbar. 

 

GUIDO HOLZE 

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Von Kundigen Maestros Tricks erfahren

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.11.02

Lisa Xanthopoulou erhält heute den Preis des Bad Homburger Dirigentenwettbewerbs/Abends Konzert

Für Lisa Xanthopoulou kam der Gewinn des Bad Homburger Dirigentenwettbewerbs zur rechten Zeit: Gerade begann sich in der jungen Karriere mit Verpflichtungen zu Konzerten in Cottbus, Nürnberg, Baden-Baden, Wein und zu Operngastspielen in Würzburg und der Geburtsstadt Thessaloniki eine Aufwärtsentwicklung abzuzeichnen "da öffnete sich der Himmel, und ein Bravo kam herunter". So empfindet die temperamentvolle, aber auch nachdenkliche Künstlerin im Gespräch mit dieser Zeitung den Preis: als Bestätigung und Ermutigung für ihren Weg, als Energiereserve vor der nächsten Niederlage, "die sicher kommt. Aber ich habe keine jugendlichen Ängste mehr, ich lasse jetzt alles auf mich zukommen."

Begonnen hatte alles für die Sechsjährige mit Klavierstunden. Bald erfingerte sie nach dem Gehör griechische Lieder, entdeckte das Instrument als "Spaßquelle", wurde während der ganzen Schulzeit zum Begleiten und Leiten von Chören herangezogen, entdeckte, dass sie in der Ensemble-Arbeit sich selbst und ihre Musikbegeisterung am besten verwirklichen konnte........

Auch zwischen dem Probendirigenten und dem Konzertleiter sieht die Künstlerin Unterschiede. Bei den Proben sei die eindeutige, pädagogisch und psychologisch möglichst überzeugende Vermittlung des musikalischen Konzepts wichtig, getragen von untrüglichem Gehör, Gespür für Rhythmus, Melos, Klangbalance uns Werkstil. "Das ist Feinarbeit mit Aura, Augen, Händen, Fingern. Ich spreche mit Gesten, immer weniger mit Worten, nur Nötigte kurz und knapp." Auch im Konzert hat Dirigieren viel mit Ausstrahlung zu tun. "Doch die Zeichen erinnern jetzt nur noch an das gemeinsam Gelernte. Der Rest ist Inspiration im gegenseitigen Geben und Nehmen mit Orchester und Publikum."..........

Das Bad Homburger Programm wird sie ohne Taktstock leiten, "weil ich das Synchronisieren der Klangbewegung an das Orchestern delegieren möchte". In der Männerdomäne ist die Dirigentin bei Orchestern und Publikum noch ein ungewohnter Anblick. "Zwar fühle ich mich persönlich nicht als exotisch, aber das Orchester fixiert die Frau am Pult schärfer als den Mann: Die Frau muss beweisen, dass sie überhaupt dirigieren kann, der Mann dass er gut dirigieren kann."

ELLEN KOHLHAAS

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Die Baden-Badener Philharmonie verstand sich wunderbar mit Gastdirigentin Lisa Xanthopoulou und Solist Tomo Keller

Badisches Tagblatt, 18.11.2002

Mit leichter Hand auch im Inferno noch souverän

Das dritte Sinfoniekonzert der Baden-Badener Philharmonie, unterstützt vom Dirigentenforum des Deutschen Musikrates, gab zwei jungen, begabten Musikern Gelegenheit, sich vor einem großen Publikum zu profilieren. Die musikalische Leitung hatte die griechische Dirigentin Lisa Xanthopoulou übernommen, die vom Deutschen Musikrat in die Künstlerliste "Maestros von Morgen" aufgenommen wurde....... Mit fünf griechischen Tänzen von Nikos Skalkottas für Streichorchester wurde das Konzert eröffnet. Wer von dem Komponisten und Arnold Schönberg Schüler nun Zwölfton Musik erwartete, sah sich getäuscht. Folkloristische, kontrastreiche Tänze in höchst differenzierten harmonischen Klangfarben wurden vorgestellt, und wer konnte Tänzen eher gerecht werden, als die griechische Dirigentin Lisa Xanthopoulou. In Ihrer verhaltene Körpersprache schien sie mitzutanzen und entlockte dabei der Philharmonie eine musikantische Präsentation.....Im Mittelpunkt des Konzertes stand das gefürchtete Konzert für Violine und Orchester a-moll, op.53 von Antonin Dvorak.....Im Final-Rondo ging es dann wieder temperamentvoll "böhmisch" zu. Aber selbst wenn es, wie hier, hoch her ging, wich die Dirigentin nicht von Ihren sehr sparsamen aber gezielten Dirigat......

Als Finale spielte die BBPh unter der Leitung ihrer Gastdirigentin Xanthopoulou die Sinfonie Nr.5, d-moll, die "Reformationssinfonie" von Felix Mendelssohn Bartholdy. ......

 

Lisa Xanthopoulou: Wie ein Fels in der Brandung

 

....Eine bombastische, ein wenig altväterlich wirkende Sinfonie, deren charakteristischen Motive die Dirigentin gut herauszuarbeiten verstand. Bei den aufregendsten Phasen stand sie wie ein Fels in der Brandung vor dem Orchester, dabei das Inferno mit kleinen, exakten Bewegung und einer beredten linken Hand meisternd...... Wem galt am Ende der begeisterte Beifall und die Bravo Rufe der zahlreichen Zuhörer: dem Komponisten, der Dirigentin, dem Orchester? Wahrscheinlich war er für alle drei bestimmt, als Dank für eine runde, überzeugende, packende Präsentation.

 

Von KAREN STREICH 

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Lisa Xanthopoulou setzte sich durch

Blitz Tip 29. Juni 2002

Bad Homburg. Der Bad Homburger Dirigentenwettbewerb konnte auch in diesem Jahr mit einem sehr hohen Niveau aufwarten. 50 qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber, davon 95 Prozent Männer, waren Konkurrenten der 34-jährigen Griechin, die das Rennen gemacht hat. Erstmalig konnte sich beim Bad Homburger Dirigentenwettbewerb, gestiftet von der BHF-Bank-Stiftung, eine Dirigentin durchsetzen. Die in Thessaloniki geborene Griechin Lisa Xanthopoulou konnte sich gegen die Phalanx ihrer männlichen Kollegen behaupten und gewann somit den mit 10.000,- Euro dotierten Preis. Lisa Xanthopoulou überzeugte mit einer Mischung aus konzentrierter Arbeit, genauer Zeichengebung und großer Überzeugungskraft. 

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Erstmals gewann eine Frau den Dirigentenwettbewerb

Bad Homburger Wochen 27. Juni 2002

Bad Homburg (hw). Eine Frau durchbricht die Domäne der männlich geprägten Dirigenten-Welt! Mit Lisa Xanthopoulou wurde bei der dritten Auflage des Bad Homburger Dirigentenwettbewerbes erstmals eine Frau gekürt.

.... Lisa Xanthopoulou verband die beiden notwendigen Merkmale auf dem Dirigentenpult auf kongeniale Weise: gute Arbeit mit den Orchestermitgliedern und ausdrucksstarke Zeichengebung. Sie brachte ihre Interpretationsvorstellungen verbal auf den Punkt, probte zielgenau schwierige Passagen ein und formte den Orchesterklang zu einem in jeder Hinsicht überzeugenden Gesamtbild... Nun darf man sich auf drei Konzerte mit der Preisträgerin freuen...

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Kuschelpädagogik und der Duft von Luxus in der Schlosskirche

Frankfurter Rundschau, 25. Juni 2002

Wo kommen die neuen Karajans her? Unter anderem aus Bad Homburg. Zum dritten Mal fand in der Schlosskirche am Samstag der siebenstündige Kampfmarathon des Bad Homburger Dirigentenwettbewerbs statt. Gewonnen hat ihn, wie gestern bereits berichtet, Lisa Xanthopoulou. Es war halb elf als Lisa Xanthopoulou als Siegerin feststand. Haydn wie Grieg ging die resolut wirkende 34-Jährige mit perfektem Probentiming, präzisen Anweisungen, dezidiertem Interpretationswillen und einer Kommunikation punktgenau zwischen Chefstrenge und Aufblitzen von privater Emotionalität an. Mit einem kräftigen Freudenschrei quittierte die gebürtige Griechin die von Veranstaltungssprecher Karl-Werner Joerg als denkbar knapp deklarierte Juryentscheidung. 

KATHRIN SCHWEDLER 

Anchor 72

Eine Frau dirigiert sich an die Spitze

Frankfurter Neue Presse/ Taunuszeitung, 24. Juni 2002

Bad Homburg. Lisa Xanthopoulou heißt die neue Preisträgerin des Bad Homburger Dirigentenwettbewerbes.... Mit Lisa Xanthopoulou konnte sich zum ersten Mal eine Frau in einer immer noch von Männern dominierten Disziplin durchsetzen.....Mit ähnlich forderndem Dirigat konnte Lisa Xanthopoulou ihre Interpretationen umsetzen. Zielsicher und prägnant gab sie ihre Vorstellungen an die Orchestermitglieder weiter und arbeitete in der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit die Werke einfühlsam und ausdrucksstark aus.

MICHAEL JACOB 

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